Sa. 15. August 2009  22:00

NINCOMPOOP

Glitzerglamourös brachial und elektro-technoid tanzbar. Live Performance!


Die Unmittelbarkeit der Live-Performance ist das bevorzugte Operationsgebiet des Duos NINCOMPOOP. Tracks und Lyrics sind durchgehend von hemmungslosem Zusammenstehlen geprägt, vielfältige Fragmente werden durch den Verfremdungs-Fleischwolf gedreht. Kurzum, eine exzessiv-desorientierte Karaoke-Freakshow-Melange zwischen T. Raumschmiere, Tech´n´Roll und Cobra-Killer-Spektakel. Postvermodernd wie DJ Hell und kaputt wie Waterloo&Robinson. Nur: ganz anders.
Christl Stürmer trifft Turbonegro, Phil Collins flirtet mit den Ton-Steine-Scherben, Britney Spears kuschelt mit der Oma Hans. David Bowie hört viel zu oft den Soundtrack zu „La Boum“ - mit Stewart Home, Alexander Brener und Barabara Schurz in Personalunion. Die populäre Massenkultur hemmungslos auf Schmusekurs mit dem „Mainstream der Minderheiten“. Live wird mit Minidisk-Playback und einer betont in den Vordergrund gestellten Textzettel-Dramaturgie wenig gefällig, aber gleichzeitig glitzerglamourös brachial und elektro-technoid tanzbar abgerockt. Die Bühne wird zur improvisierten Sofa-Landschaft, zwei Stück Funk-Mikrofone sorgen für laszive Bewegungsfreiheit auch abseits der Bühne, mehr oder weniger ausgefeilter Aerobic-Körpereinsatz korrespondiert mit Minirock-Uniformen aus dem Girliewear-Laden ums Eck. Auch so manche Melodie der elektrifizierten Playbacks ist vom Zusammenstoppeln geprägt. Udo Jürgens streichelt das Blumfeld, Iron Maiden machen sich gemeinsam mit Sick of it All vor dem selbstmordgefährdeten Maximilian Hecker in die Hose und der verstorbene Ex-DDR-Liedermacher Gerhard Gundermann kommt in Sachen Pathos nicht ganz mit der katholischen Jungschar mit.


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